Kreisvereinigung stellt dazu Antrag in der STAVO
uch wenn das Wetter in diesem Jahr nicht unbedingt darauf hat schließen lassen: Die vergangenen Sommer sind die heißesten seit Aufzeichnung der Wetterdaten. Von 2003 – 2019 hat es alleine in Hessen zwischen 1500 – 4000 Todesfälle durch Hitze gegeben (Quelle: Monitoringbericht 2020, Klimaschutzplan Hessen). Nach mehreren Sommern mit extremer Hitze und hitzebedingten Todesfällen und gesundheitlicher Belastung vor allem für ältere Menschen, ist die Einrichtung eines Hitzeschutzplans aus Sicht der FREIE WÄHLER Darmstadt dringend geboten.
Hitzeschutzplan ist Aufgabe der Kommunen „Die Problematik längere Hitzeperioden wird auch für die Stadt Darmstadt zukünftig ein Schwerpunktthema werden müssen, für das rechtzeitig Maßnahmen getroffen werden muss“, so die Stadtverordnete Christina Dietrich von den FREIE WÄHLER Darmstadt. Als Vorbild könnten staatliche Projekte aus Frankreich und Österreich dienen, in Deutschland ist die Errichtung eines Hitzeschutzplans jedoch kommunale Angelegenheit (Quelle: https://www.energiezukunft.eu/klimawandel/ deutschland-braucht-dringend-einen-hitzeaktionsplan/). Das im Koalitionsvertrag angegeben Pilotprojekt „Cool Streets“ kann hier bestenfalls nur ein Anfang sein und ist im erwähnten Umfang völlig unzureichend.
Um langfristig und effektiv Maßnahmen gegen die Überhitzung der Stadt zu errichten, ist ein umfangreicherer und im Detail ausgearbeiteter Plan, unter Berücksichtigung aller Faktoren und mit Einbeziehung diverser Experten der Wissenschaft, Medizin und Rettungskräfte, anzustreben. Aus Sicht der FREIE WÄHLER Darmstadt sind folgende Maßnahmen denkbar:
- Temperaturmessfühler in allen Bezirken zur Ermittlung von Hotspots
- WarnAPP´s, die stark erhitzte Bereiche anzeigen (Heatmap)
- Schattenspender auf großen Freiflächen (z.B. Friedensplatz)
- Abkühlungsmöglichkeiten für Obdachlose
- medizinische Unterstützung in Seniorenheimen, Schulen, Kita´s, etc...
- flexible Arbeitszeitmodelle und Geschäftsöffnugszeiten
- Errichtung von Frischluftschneißen und Kühlungszentren - also mehr Parks und Bäume
Ferner müssen Eckdaten festgelegt werden, wann diese Maßnahmen zu greifen haben, also ab welcher Temperatur und über welchen Zeitraum. Entsprechende Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit bietet etwa das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Hitzeschutzplan ist gelebter Klimaschutz und medizinisch geboten Die FREIE WÄHLER Darmstadt stehen bezüglich der Erarbeitung eines fundierten Hitzeschutzplanes mit Experten aus Wissenschaft und diversen andern Organisationen im engen Kontakt und regen Austausch. Ferner bereitet die Stadtverordnete Christina Dietrich einen konkreten Antrag für die nächste Stadtverordnetensitzung vor, um das wichtige Thema auf die Tagesordnung zu setzen! In diesen Zusammenhang ist es für die FREIE WÄHLER Darmstadt auch nicht nachvollziehbar, dass unter einer grün-dominierten Stadtregierung immer mehr Flächen in der Stadt versiegelt werden. Die unbeirrte Fortsetzung etwa der Bebauung des Bürgerparks am Elfeicher Teich (Vorhabenbezogener Bebauungsplan N 8.) ist vor dem geschilderten Hintergrund der steigenden Zahl an Hitzetoten, nicht mehr nachvollziehbar. Auch der Naturschutzbeirat der Stadt Darmstadt rät von diesem Projekt ab, da der Park eine kühlende Funktion für die Stadt hat. Daher wünschen die FREIE WÄHLER, dass bei der nächsten Stadtverordnetenversammlung der Antrag für den Hitzeschutzplan besprochen wird und die ausreichende Zustimmung aller Parteien findet.
„Steigende Temperaturen könnten zu mehr Herzinfarkten, Wundinfektionen und Hitzetoten führen. Um die Risiken zu verringern, fordern Mediziner sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen und einen bundesweiten Hitzeschutzplan!“ Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung.
Frank Schindler
Vorstand FREIE WÄHLER Darmstadt
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