Gießen - An einer „Allianz für Innenstädte“ schmieden die FREIE WÄHLER Hessen und unterstützen den Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie mit dem Handelsverbandes Deutschland (HDE). Engin Eroglu, stellvertretender Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER, fürchtet durch den stark wachsenden Einkauf im Internet ein massives Sterben des Einzelhandels und damit der Stadtzentren.
„Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird der Einkaufsbummel am Bildschirm um ein Viertel zunehmen“, zitiert Eroglu Statistiken. „Das wird zur Folge haben, dass nahezu 50 000 Läden dicht machen.“ Vor allem kleine, inhabergeführte Geschäfte seien bedroht. Werden die Prognosen von Experten wahr, gingen nicht nur Arbeitsplätze und die Nahversorgung verloren, argumentiert der Politiker: „Die Städte verlieren ihr Gesicht“.
Seit mehreren Jahren klage der Einzelhandel über sinkende Umsätze. Die FREIE WÄHLER wollen darum eine Kampagne zur Belebung der Innenstädte starten. Sie fordern Geschäftsleute und Kommunalpolitiker auf, an einem Strang zu ziehen und moderne Einkaufserlebnisse zu schaffen. Eroglu nennt dazu eine gute Erreichbarkeit mit Bussen und Bahnen, pfiffige Aktion auf gepflegten Plätzen und in Fußgängerzonen sowie Angebote für Kinder.
In Sachen Internet sollte der Spieß umgedreht werden. Statt zu lamentieren können sich Kommunen und Gewerbetreibende die neuen Techniken zu eigen machen, Bürgern und Kunden einen kostenlosen Zugang ins weltweite Netz eröffnen. Die Kaufleute und Dienstleister seien gut beraten, sich auf gemeinsamen Web-Seiten zu präsentieren.
Flankierend müssen die politisch Verantwortlichen bessere Voraussetzungen schaffen. „Wir müssen das Ladenschlussgesetz reformieren“, plädiert Eroglu. „Das Internet hat an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden geöffnet“, bringt er das Problem auf den Punkt. „Lasst die Geschäftsleute selbst entscheiden, wann sie die Ladentür aufsperren wollen und besteuert die Großkonzerne genauso wie die Inhabergeführten Unternehmer die vor Ort Ihre Steuern zahlen.“, lautet die Lösung der „Freien“.