„Ich habe einiges Neues gelernt und nehme es mit“: Engin Eroglu, Mitglied des Europäischen Parlaments und Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Hessen, hat in dieser Woche die Werkstätten für Behinderte (WfB) Rhein-Main in Königstädten besucht. Begleitet wurde er bei seinem einstündigen Rundgang von Groß-Geraus früherem Bürgermeister Helmut Kinkel, Robert Adam-Frick (Vorsitzender FWG und Freie Wähler Rüsselsheim) sowie Katharina Bast (Referentin Europa der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen).
Eroglu machte sich einen Eindruck davon, wie vielfältig die Arbeitsfelder in der WfB sind. „Mich hat das alles sehr beeindruckt, denn ich dachte, ich wüsste alles“, sagte auch Altbürgermeister Kinkel (FREIE WÄHLER) an.
Bei dem Treffen berichtete die Frauenbeauftragte der WfB, Karin Keil, die im Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim tätig ist, darüber, wie sie zur Frauenbeauftragten wurde und was ihre Arbeit beinhaltet. (s.Foto)
Bei dem Rundgang erfuhren die Teilnehmer vieles über die Werkstätten, sie hörten unter anderem etwas über die Finanzierungsituation. Europa-Referentin Bast informierte darüber hinaus zur Situation der Werkstätten in Deutschland im Vergleich zum Rest von Europa. Demnach seien in Deutschland Angebote im Sozialraum für viele Werkstätten mittlerweile Standard, ebenso wie die Angebote von Praktika und ausgelagerten Arbeitsplätzen. Dass Werkstätten auch in der digitalen Arbeitswelt Chancen bieten sowie modern und vernetzt sein müssen, wurde bei Basts Vortrag ebenso thematisiert wie das zu komplexe System der Einkommenssystematik. Hier seien die Werkstätten aufgerufen, ein transparentes und verständliches Entgeltsystem zu formulieren.
Im europäischen Vergleich sei das deutsche Werkstätten-System einzigartig: Es gibt einen Rechtsanspruch für jedermann, und auch einen solchen auf Vertretung von Werkstatträten und Frauenbeauftragten.
Mit Blick auf die Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in anderen Ländern Europas, wo mehr als drei Millionen Menschen beschäftigt sind, sagte Engin Eroglu: „Es ist eine große Herausforderung, die verschiedenen Menschen nicht in eine Schablone zu drücken. Europa muss Barrieren brechen.“